Die Märchen der Gebrüder Grimm begleiteten mich schon seit frühester Kindheit. Als gebürtiger Kasseler kenne ich sogar noch die Straße, in der Dorothea Viehmann gewohnt hat, die 1813 die beiden Brüder kennen lernte und ihnen über 40 Märchen erzählte. Später wohnte ich in Frankfurt, nicht weit von der Stadt Hanau entfernt, in der Jakob und Wilhelm Grimm dereinst geboren wurden. Nun bin ich seit über 2 Jahrzehnten in der Nibelungenstadt Worms sesshaft und glaubte, ich hätte das Thema Grimm eigentlich hinter mir, bis ich erfuhr, dass mein Autorenkollege Hartmut Keil beabsichtige, einige der berühmten Grimms-Märchen in Rheinhessischer Mundart zu neuem Leben zu erwecken. Aus dieser Absicht ist das vorliegende Buch entstanden. Keil hat bisher bewiesen, dass er solchen Klassikern wie z.B. Struwwelpeter, Max und Moritz oder der Nibelungensage mit der Rheinhessischen Mundart durchaus frischen Atem einzuhauchen vermag.
Als er mir einen seiner ersten Entwürfe zum Rotkäppchen vorlas ...
„Des macht de Wolf, schderzt Rischdung Fraa
un frisst se aa glei uff.
Des zieht er dorsch, des is ganz klaa.
So geht die Oma druff.“
kam sofort die Idee auf, dass ich als „Alt-Grimmineller“ dazu berufen sei, einige einführende Worte zum nun vorliegenden Buch zu verfassen.
Und während ich dies mit Freude tue, frage ich mich, ob sich hierdurch mein Grimmscher Kreis geschlossen hat?
Dem Buch jedenfalls wünsche ich eine weite Verbreitung und den Lesern und Zuhörern dieser Märchen viel Spaß und Begeisterung.
Walter Passian
Buchautor
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