Vorwort
In der Muttersprache kann man sich am besten ausdrücken, am besten verständlich machen, am besten Gefühle ausdrücken. Rheinhessen ist unsere Heimat und sein Dialekt liegt uns nicht nur auf der Zunge, sondern auch am Herzen. Was liegt also näher, einen Versuch zu wagen, biblische Texte in unsere Mundart zu übersetzen? Die Sprache der Evangelisten war griechisch. Allerdings war die griechische Sprache in ihrer Ausbreitung zu Zeiten von Christi Geburt keine einheitliche. Sie bestand aus mehreren Dialekten. Also mussten sich die Evangelisten in ihrem Streben das Wort Gottes zu verbreiten einer Sprache bedienen, die verständlich für Alle war. Sie wählten das „Koine“, sozusagen einen übergeordneten Dialekt mit einer einfachen Grammatik, den alle Menschen im damaligen griechischen Sprachraum verstehen konnten.
Also schon damals: Dialekt!
Natürlich unterscheiden sich auch in Rheinhessen mundartliche Begriffe von Ort zu Ort. Auch hier ist es den beiden Autoren gelungen, eine Art gemeinsamen rheinhessischen Dialekt zu wählen, der allgemein verständlich ist.
Im Alten Testament und in der griechischen und römischen Literatur waren Reime unüblich. Damals war es eher das Versmaß, das die Sprache lebendiger werden ließ. Das machen die Autoren dieses Büchleins anders. Diese Absicht, Texte nicht nur in Mundart, sondern auch in Reimform zu gießen, hat zweifellos Vorteile:
Sie gehen besser ins Ohr und bleiben besser im Gedächtnis haften.
Auch trägt dieses Büchlein dazu bei, bestimmte mundartliche Ausdrücke und Begriffe in einer Zeit des raschen Sprachwandels mit vielen Anglizismen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Also: „Losse mer die Kerch im Dorf.“
Worms/Rheinhessen, im Mai 2014
Hans-Peter Ranz
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Prolog von Hartmut Keil Epilog von Michael Finzer Nachwort von Ernst L. Fellechner
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Leseprobe „’s Hohelied vum Salomo, Kabiddel 5, Vers 1 - 16“
Leseprobe „De liewe Godd un de rhoihessische Dialeggd“
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